Breitschwanzkolibri
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==Beschreibung== | ==Beschreibung== | ||
- | ====Aussehen und Maße==== | + | Der Breitschwanzkolibri erreicht eine Körperlänge von 9 bis 11 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 12 bis 14 Zentimeter sowie ein Gewicht von etwa 35 bis 40 Milligramm. Männchen bleiben ein wenig kleiner und leichter als Weibchen. Die Geschlechter weisen in der Gefiederfärbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus auf. Männchen weisen im Kehlbereich einen großen roten, metallisch schimmernden Fleck auf. Auch das übrige Gefieder schimmert zum Teil metallisch. Rücken und Schwanzoberseite schimmern leicht grünlich. Weibchen sind deutlich weniger bunt gefärbt und glänzen eher durch ihr graubraunes Tarngefieder. Juvenile Vögel ähneln in der Gefiederfärbung den Weibchen. |
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- | ====Verhalten==== | + | Breitschwanzkolibris sind sehr aktive Vögel, die den Großteil des Tages auf Nahrungssuche sind. Unabläßlich sind sie mit surrenden Flügeln unterwegs oder stehen scheinbar schwebend vor Blüten, um Nektar aufzunehmen. Breitschwanzkolibris leben im wesentlichen einzelgängerisch, die Geschlechter treffen nur zur Paarungszeit aufeinander. |
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==Verbreitung== | ==Verbreitung== | ||
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- | xxx | + | Die Brutgebiete der Breitschwanzkolibris liegen im Südwesten der USA und in einigen Landesteilen von Mexiko. Die Populationen, die in den USA brüten, ziehen im Herbst ins zentrale Mexiko oder nach Mittelamerika zum überwintern. Die südlichsten Winterquartiere liegen auf Höhe von Guatemala. Breitschwanzkolibris leben bevorzugt in blumenreichen Heidelandschaften, in der offenen Prärie mit entsprechender Vegetation sowie an Waldrändern. In der Nähe des Menschen werden auch Gärten und Parks besiedelt. In Höhenlagen kommen Breitschwanzkolibris bis in die Mittelgebirge vor. Teilweise werden Höhen von über 3.000 Meter über NN. erreicht. |
==Ernährung== | ==Ernährung== | ||
- | xxx | + | Breitschwanzkolibris ernähren sich im wesentlichen vom Nektar sowie von Kleinstinsekten und deren Larven. Angeflogen werden bevorzugt Pflanzen wie verschiedenste [[Sperrkrautgewächse]] aus der Familie ''Polemoniaceae'', [[Akeleien]] (''Aquilegia''), [[Bartfaden]] (''Penstemon''), [[Salbei]] (Salvia), [[Johannisbeeren]] (''Ribes''), [[Greiskraut]] (''Senecio'') und ähnliche Pflanzenarten. Dies ist insbesondere in den Brutgebieten der Fall. In den Winterquartieren ist der Breitschwanzkolibri deutlich weniger wählerisch und nimmt eine Vielzahl von blütentragenden Pflanzen an. Nektar wird im Flug aus den Blüten aufgenommen. Insekten werden grundsätzlich nur im Flug gefangen. Bedingt durch den hohen Stoffwechsel muss ein Breitschwanzkolibri im Laufe eines Tages rund ein Drittel seines Körpergewichtes an Nahrung zu sich nehmen. |
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- | xxx | + | Geschlechtsreif ist ein Breitschwanzkolibri mit gut einem Jahr. Die Paarungszeit der Breitschwanzkolibris erstreckt sich in den natürlichen Verbreitungsgebieten über das Frühjahr. Die Vögel leben in einer polygamen Beziehung, ein Männchen begattet zumeist mehrere Weibchen und hat mit der Aufzucht des Nachwuchses nichts zu tun. Das napfartige Nest wird vom Weibchen alleine errichtet und entsteht an geschützter Stelle im Geäst von Sträuchern und Bäumen. Sie legt zwei Eier, die sie über einen Zeitraum von 15 bis 16 Tagen ausbrütet. Der Nachwuchs wird überwiegend mit einem Nahrungsbrei aus leicht vorverdauter Nahrung gefüttert und erreicht bereits mit drei Wochen die Flugfähigkeit. Die Lebenserwartung liegt unter günstigen Umständen bei sechs bis acht Jahren, jedoch erreichen die meisten Jungvögel meist nur ein Alter von zwei bis drei Jahren. |
- | ==Links== | + | ==Anhang== |
- | * [http://www.iucnredlist.org/search/details.php/48466/summ Rote Liste der IUCN - Beutelteufel (''Selasphorus platycercus'')] | + | ====Literatur und Quellen==== |
+ | *Dieter Poley, ''Kolibris. Trochilidae'', Westarp Wissenschaften; Auflage: 3., erw. Aufl. (Januar 1994) - <small>ISBN 3894324090</small> | ||
+ | *Prof. Dr. Dr. H. C. Bernhard Grzimek: ''Grzimeks Tierleben. Band 7-9 Vögel''. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG München (1993) <small>ISBN 3-423-05970-2 </small> | ||
+ | *Gottfried Mauersberger, Wilhelm Meise: ''Urania Tierreich, 7 Bde., Vögel''.Urania, Stuttgart (1995) <small>ISBN 3423032049 </small> | ||
+ | *Einhard Bezzel, Roland Prinzinger: ''Ornithologie'', Utb, 1990, <small>ISBN 3800125978</small> | ||
+ | *Hans-Heiner Bergmann: ''Die Biologie des Vogels''. Aula, 1987, <small>ISBN 389104447X</small> | ||
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+ | ====Qualifizierte Weblinks==== | ||
+ | * {{IUCN||id=143128 |Titel=Breitschwanzkolibri (''Selasphorus platycercus'')}} | ||
[[Kategorie:Kolibris]] | [[Kategorie:Kolibris]] |
Aktuelle Version
Breitschwanzkolibri | |
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Systematik | |
Klasse: | Vögel (Aves) |
Unterklasse: | Neukiefervögel (Neognathae) |
Ordnung: | Seglervögel (Apodiformes) |
Familie: | Kolibris (Trochilidae) |
Unterfamilie: | Eigentliche Kolibris (Trochilinae) |
Gattung: | Nordelfen (Selasphorus) |
Art: | Breitschwanzkolibri |
Wissenschaftlicher Name | |
Selasphorus platycercus | |
Swainson, 1827 | |
IUCN-Status | |
[[Least Concern] (LC)
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Der Breitschwanzkolibri (Selasphorus platycercus), auch unter der Bezeichnung Breitschwanzelfe bekannt, zählt innerhalb der Familie der Kolibris (Trochilidae) zur Gattung der Nordelfen (Selasphorus).
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung
Der Breitschwanzkolibri erreicht eine Körperlänge von 9 bis 11 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 12 bis 14 Zentimeter sowie ein Gewicht von etwa 35 bis 40 Milligramm. Männchen bleiben ein wenig kleiner und leichter als Weibchen. Die Geschlechter weisen in der Gefiederfärbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus auf. Männchen weisen im Kehlbereich einen großen roten, metallisch schimmernden Fleck auf. Auch das übrige Gefieder schimmert zum Teil metallisch. Rücken und Schwanzoberseite schimmern leicht grünlich. Weibchen sind deutlich weniger bunt gefärbt und glänzen eher durch ihr graubraunes Tarngefieder. Juvenile Vögel ähneln in der Gefiederfärbung den Weibchen.
Breitschwanzkolibris sind sehr aktive Vögel, die den Großteil des Tages auf Nahrungssuche sind. Unabläßlich sind sie mit surrenden Flügeln unterwegs oder stehen scheinbar schwebend vor Blüten, um Nektar aufzunehmen. Breitschwanzkolibris leben im wesentlichen einzelgängerisch, die Geschlechter treffen nur zur Paarungszeit aufeinander.
Verbreitung
Die Brutgebiete der Breitschwanzkolibris liegen im Südwesten der USA und in einigen Landesteilen von Mexiko. Die Populationen, die in den USA brüten, ziehen im Herbst ins zentrale Mexiko oder nach Mittelamerika zum überwintern. Die südlichsten Winterquartiere liegen auf Höhe von Guatemala. Breitschwanzkolibris leben bevorzugt in blumenreichen Heidelandschaften, in der offenen Prärie mit entsprechender Vegetation sowie an Waldrändern. In der Nähe des Menschen werden auch Gärten und Parks besiedelt. In Höhenlagen kommen Breitschwanzkolibris bis in die Mittelgebirge vor. Teilweise werden Höhen von über 3.000 Meter über NN. erreicht.
Ernährung
Breitschwanzkolibris ernähren sich im wesentlichen vom Nektar sowie von Kleinstinsekten und deren Larven. Angeflogen werden bevorzugt Pflanzen wie verschiedenste Sperrkrautgewächse aus der Familie Polemoniaceae, Akeleien (Aquilegia), Bartfaden (Penstemon), Salbei (Salvia), Johannisbeeren (Ribes), Greiskraut (Senecio) und ähnliche Pflanzenarten. Dies ist insbesondere in den Brutgebieten der Fall. In den Winterquartieren ist der Breitschwanzkolibri deutlich weniger wählerisch und nimmt eine Vielzahl von blütentragenden Pflanzen an. Nektar wird im Flug aus den Blüten aufgenommen. Insekten werden grundsätzlich nur im Flug gefangen. Bedingt durch den hohen Stoffwechsel muss ein Breitschwanzkolibri im Laufe eines Tages rund ein Drittel seines Körpergewichtes an Nahrung zu sich nehmen.
Fortpflanzung
Geschlechtsreif ist ein Breitschwanzkolibri mit gut einem Jahr. Die Paarungszeit der Breitschwanzkolibris erstreckt sich in den natürlichen Verbreitungsgebieten über das Frühjahr. Die Vögel leben in einer polygamen Beziehung, ein Männchen begattet zumeist mehrere Weibchen und hat mit der Aufzucht des Nachwuchses nichts zu tun. Das napfartige Nest wird vom Weibchen alleine errichtet und entsteht an geschützter Stelle im Geäst von Sträuchern und Bäumen. Sie legt zwei Eier, die sie über einen Zeitraum von 15 bis 16 Tagen ausbrütet. Der Nachwuchs wird überwiegend mit einem Nahrungsbrei aus leicht vorverdauter Nahrung gefüttert und erreicht bereits mit drei Wochen die Flugfähigkeit. Die Lebenserwartung liegt unter günstigen Umständen bei sechs bis acht Jahren, jedoch erreichen die meisten Jungvögel meist nur ein Alter von zwei bis drei Jahren.
Anhang
Literatur und Quellen
- Dieter Poley, Kolibris. Trochilidae, Westarp Wissenschaften; Auflage: 3., erw. Aufl. (Januar 1994) - ISBN 3894324090
- Prof. Dr. Dr. H. C. Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. Band 7-9 Vögel. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG München (1993) ISBN 3-423-05970-2
- Gottfried Mauersberger, Wilhelm Meise: Urania Tierreich, 7 Bde., Vögel.Urania, Stuttgart (1995) ISBN 3423032049
- Einhard Bezzel, Roland Prinzinger: Ornithologie, Utb, 1990, ISBN 3800125978
- Hans-Heiner Bergmann: Die Biologie des Vogels. Aula, 1987, ISBN 389104447X