Hypostomus
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Hypostomus | |
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Lehmbrauner Pleco (Hypostomus unicolor)
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Systematik | |
Überklasse: | Knochenfische (Osteichthyes) |
Klasse: | Strahlenflosser (Actinopterygii) |
Unterklasse: | Neuflosser (Neopterygii) |
Zwischenklasse: | Echte Knochenfische (Teleostei) |
Überordnung: | Ostariophysi |
Ordnung: | Welse (Siluriformes) |
Familie: | Harnischwelse (Loricariidae) |
Unterfamilie: | Schilderwelse (Hypostominae) |
Gattung: | ![]() |
Wissenschaftlicher Name | |
Hypostomus | |
Lacépède, 1803 |
Die Gattung Hypostomus zählt innerhalb der Ordnung der Welse (Siluriformes) zur Familie der Harnischwelse (Loricariidae) und zur Unterfamilie der Schilderwelse (Hypostominae). Die Gattung Hypostomus besteht aus etwa 130 Arten. Alle Arten sind Süßwasserfische und einige Arten werden sogar als Aquarienfische gehalten.
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung
Aussehen und Maße
Die Gattung Hypostomus zeichnet sich durch die charakteristischen Zähne in beiden Kiefern, durch die gleichlappige Schwanzflosse und durch die unteren verlängerten Lappen aus. Die Strahlen der Schwanz- und Brustflossen sind mit langen Widerhaken versehen und die Ränder der Seitenschilder sind mit kürzeren besetzt. Ferner weist die Gattung Hypostomus eine langgestreckte Körperform auf. Das Auge ist mäßig groß, nicht kreisrund, sondern hinten mit einem leichten Ausschnitt des Augenrandes versehen. Die Form des Kopfes ist fast parabolisch, seine Oberseite ist ganz beschildert, mit Ausnahme einer kleinen, nackten Stelle in der Schnauzenmitte. Der obere Augenrand ist nicht hervorstehend, aber mit etwas längeren Dornen bewimpert, deren Rand des Kopfes einen erhabenen, stumpfen mittleren Hinterhauptskiel trägt. Letzterer springt nach hinten mit abgerundeter Spitze vor, wird aber beiderseits von den weiter nach hinten reichenden Schläfen- oder seitlichen Occipitalschildern überragt, so dass sich eine Einbuchtung zu bilden scheint. Die Ränder des Deckels und des Zwischendeckels sind mit längeren, aber geraden Dornen besetzt, die Schläfenschilder sind ungekielt. <1>
Von den gewöhnlichen vorkommenden Seitenkielen des Rumpfes tritt nur der unterste, die Bauchkante bildend scharf hervor, alle anderen sind bloß durch die mehr oder weniger langen gekrümmten Haken der Schilder angedeutet, unter welchen sich meist ein bis zwei am Rand befinden, die sich durch Länge und Krümmung besonders auszeichnen. Längs der Seitenlinie zeigen sich 27 bis 28 Schilder, welche am Schwanzende häufig mit der unteren Kante verwachsen sind. Der Schwanz ist vom Ende der ersten bis hinter die zweite Dorsale flach und viel breiter als hoch. Erst unmittelbar vor der Caudale wird er höher als breit. Am Mund ist deutlich das vordere Segel bis zum Rand dicht mit einer Rauhigkeit besetzt und innen ziemlich warzig. Das hintere, innen stark papillose Mundsegel wirkt ziemlich groß und die Eckbarteln weisen eine beachtliche Länge auf. Die gut entwickelten Kieferäste sind mit einer langen Reihe von dünnen Borstenzähnen besetzt. Die Kehle, Brust und der Bauch sind rauh beschuppt, erstere, besonders gegen den Kopfrand mit größeren Schildchen bedeckt. Hinter der Afterflosse bis zur Schwanzflosse befindet sich eine Reihe von 15 Mittelschildern. Die Dorsale beginnt im zweiten Drittel der Körperlänge, ist etwas höher als lang, nach hinten mäßig abgestutzt, ihr erster Strahl ist der längste von allen Flossenstrahlen (mit Ausnahme der Caudale). Sie reicht aber bei weitem nicht bis zur zweiten Dorsale, indem der flossenfreie Raum zwischen beiden Dorsalen über eine Kopflänge beträgt. <2>

Die zweite Dorsale steht ebenfalls ziemlich weit von der Caudalflosse ab, indem noch fünf Schilder dazwischen liegen. Der erste Brustflossenstrahl reicht nicht ganz bis zu den Bauchflossen, ist breit, stark komprimiert und nach oben hin in seiner Länge dicht mit langen, gekrümmten Stacheln besetzt, die gegen die Spitze des Strahles an Länge zunehmen. Die Brustflossen entspringen der Mitte der ersten Dorsale und reichen bis zur Afterflosse. Ihr erster Strahl ist gegenüber der Afterflosse der kürzeste von allen, aber dicker als jender der ersten Dorsale. Die Afterflosse reicht fast bis unter den Strahl der zweiten Dorsale. Die Caudalflosse ist tief gegabelt eingeschnitten, der untere Lappen verlängert. Nicht nur die Endstrahlen beider Lappen, sondern auch die angrenzenden geteilten sind in ähnlicher Weise und mit ebenso langen Haken wie die Brustflossen besetzt. Die Hauptfarbe der Hypostomus-Arten ist sehr hell bräunlich-gelb, die ganze Rückseite und alle Flossen, mit Ausnahme der Anale, von schwarzen, runden oder ovalen Flecken besetzt, die am Kopf kleiner erscheinen. Die Unterseite ist sehr hell und ungefleckt. Die Iris ist goldfarben und das Sehloch ist halbmondförmig. Die Anale ist schwarz gefleckt und die Flossenhaut der ersten Dorsale ist zwischen je zwei Strahlen in senkrechter Richtung mit einer doppelten Reihe von acht bis neun solchen Flecken geziert, die aber des öfteren ineinander verschwimmen. <3>
Systematik der Gattung Hypostomus
Gattung: Hypostomus
Anhang
Literatur und Quellen
- [1] ↑ [2] ↑ [3] ↑ Prof. Dr. R. Kner: Die Hypostomiden: Zweite Hauptgruppe der Familie der Panzerfische (Loricata v. Goniodontes). (Aus dem VII. Bande der Denkschriften der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften besonders abgedruckt.) Wien. Aus der Kaiserlich-Königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1854. Vorgelegt in der Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe vom 3. März 1853.
- Lists of Species. Fishes from the upper Yuruá river, Amazon basin, Peru. Tiago P. Carvalho, S. June Tang, Julia I. Fredieu, Roberto Quispe, Isabel Corahua, Hernan Ortega, James S. Albert. University of Louisiana at Lafayette, Department of Biology. Lafayette, LA 70504, USA. Museo de Historia Natural de la Universidad Nacional Mayor de San Marcos. Av. Arenales 1256, Lima 11, Peru.
- Review of the loricariid catfish genus Aphanotorulus and rediscription of A. unicolor (Teleostei: Siluriformes). Jonathan W. Armbruster
- Wally Kahl, Burkard Kahl, Dieter Vogt: Kosmos - Atlas Aquarienfische. Sonderausgabe. Kosmos 2003. ISBN 3440094766
- Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. Fische 1. Vierter Band. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München Oktober 1993. ISBN 3-423-05970-2