Loxosceles rufescens
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Loxosceles rufescens | |
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Systematik | |
Klasse: | ![]() |
Ordnung: | ![]() |
Unterordnung: | Echte Webspinnen (Araneomorphae) |
Überfamilie: | Scytodoidea |
Familie: | Sicariidae |
Gattung: | Loxosceles |
Art: | Loxosceles rufescens |
Wissenschaftlicher Name | |
Loxosceles rufescens | |
(Dufour, 1820) | |
LSID-Kennung | |
LSID: [urn:lsid:amnh.org:spidersp:002730]
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Die Spinnenart Loxosceles rufescens gehört innerhalb der Familie Sicariidae zur Gattung Loxosceles. Im Englischen wird die Art brown violin spider genannt.
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung
Aussehen und Maße
Diese ausgesprochen unscheinbare, langbeinige Spinne erreicht als Männchen eine Körperlänge von etwa 5 bis 8 Millimeter und als Weibchen eine Körperlänge von etwa 7 bis 9 Millimeter. Der Vorderkörper ist ziemlich flach. Die Beine sind seitwärts ausgebreitet und beborstet. Die Färbung ist fast einheitlich braun, der Augenbereich und der dahinter liegende Teil des Vorderkörpers ist etwas verdunkelt. Die Art weist ebenfalls sechs Augen auf. Dabei ist das eine Paar nach vorn gerichtet und die anderen zwei Paare befinden sich seitlich. Der Hinterleib ist dicht mit feinen Härchen bedeckt. Die Spinnwarzen ragen ziemlich weit am Ende des Hinterleibs hinaus.
Lebensweise
Die Spinne baut am Boden einen filzartigen, bläulich schimmernden Netzteppich, in dem Beutetiere sich mit ihren Beinen verfangen. Die charakteristische Färbung beruht in diesem Fall nicht im Aufbau des Netzes aus cribellaten (Loxosceles rufescens ist eine ecribellate Spinne), sondern aus ausgesprochen flachen, dünnen Fäden. Die Breite der Fäden beträgt mehr als das hundertfache der Dicke. Wie ihre tropischen und subtropischen Verwandten hat diese Art ein starkes Gift. Über Unfälle ist jedoch bisher nichts bekannt geworden. Der Biß ihrer amerikanischen Verwandten, der gefürchteten Nordamerikanischen Braunen Einsiedlerspinne(Loxosceles reclusa), hat dagegen schon verschiedentlich zu Todesfällen geführt.
Verbreitung
Loxosceles rufescens lebt im südlichen Mittelmeergebiet und hält sich unter hohl aufliegenden Steinen auf. Aufgrund der sehr versteckten Lebensweise ist diese Art sehr schwer zu finden und man trifft sie auch nicht häufig an.
Ernährung
Loxosceles rufescens ernährt sich von Insekten (Insecta). Die Spinne baut am Boden einen filzartigen, bläulich schimmernden Netzteppich, in dem die Beutetiere sich mit ihren Beinen verfangen.
Fortpflanzung
Bei der Paarung wird der Bulbus komplett in den äußeren Samengang der Geschlechtsöffnung bis zum Receptaculum eingeführt. Der Samen wird dann vermutlich durch ein Drüsensekret verdrängt und in das Receptaculum abgegeben. Das Männchen inserieret in der Regel beide Bulben gleichzeitig. Das Männchen nähert sich dem Weibchen meist von vorn. Die Kopulation gleicht der der Vogelspinnenartigen (Mygalomorphae) und Gliederspinnen (Mesothelae). Das Weibchen richtet seinen Vorderkörper nach dem Männchen aus und das Männchen inseriert beide Bulben. Nach der Begattung trennen sich beide vorsichtig voneinander. Das Weibchen verläßt ihren Schlupfwinkel äußerst selten, während das Männchen häufig umherstreift, um eine paarungsbereite Partnerin zu finden.
Synonyme und Chresonyme nach Norman I. Platnick
Update 18. April 2008 <1>
- Loxosceles rufescens - (Dufour, 1820)
- Scytodes rufescens - Dufour, 1820
- Scytodes rufescens - Audouin, 1826
- Loxosceles citigrada - Heineken & Lowe, 1832
- Scytodes erythrocephala - (C. L. Koch, 1838)
- Scytodes distincta - Lucas, 1846
- Omosita rufescens - Simon, 1864
- Scytodes pallida - Blackwall, 1865
- Loxosceles erythrocephala - Simon, 1873
- Loxosceles rufescens - Simon, 1873
- Loxosceles erythrocephala - Pavesi, 1876
- Spermophora comoroensis - Butler, 1879
- Loxosceles compactilis - Simon, 1881
- Loxosceles rufescens - Bösenberg & Strand, 1906
- Loxosceles distincta - Simon, 1908
- Loxosceles rufescens - Simon, 1914
- Loxosceles erythrocephala - Simon, 1914
- Loxosceles rufescens - Strand, 1918
- Loxosceles rufescens - Petrunkevitch, 1929
- Loxosceles rufescens - Bristowe, 1938
- Loxosceles rufescens - John Henry Comstock, 1940
- Loxosceles rufescens - Yaginuma, 1940
- Loxosceles marylandicus - Muma, 1944
- Loxosceles rufescens - Gertsch, 1958
- Loxosceles rufescens - Bücherl, 1961
- Loxosceles indrabeles - Tikader, 1963
- Loxosceles rufescens - Lee, 1966
- Loxosceles rufescens - Gertsch, 1967
- Loxosceles rufescens - Brignoli, 1969
- Loxosceles rufescens - Canese, 1972
- Loxosceles rufescens - Brignoli, 1976
- Loxosceles rufescens - Paik, 1978
- Loxosceles rufescens - Yin, Wang & Hu, 1983
- Loxosceles rufescens - Gertsch & Ennik, 1983
- Loxosceles rufescens - Lehtinen, 1986
- Loxosceles rufescens - Yaginuma, 1986
- Loxosceles rufescens - Yoshikura, 1987
- Loxosceles rufescens - Xu, 1987
- Loxosceles rufescens - Chen & Gao, 1990
- Loxosceles rufescens - Chen & Zhang, 1991
- Loxosceles rufescens - Dunin, 1992
- Loxosceles rufescens - Song, Zhu & Chen, 1999
- Loxosceles ruescens - Yoo & Kim, 2002
- Loxosceles rufescens - Namkung, 2002
- Loxosceles rufescens - Saaristo, 2002
- Loxosceles rufescens - Namkung, 2003
Anhang
Siehe auch
- Hauptartikel: die Klasse der
Spinnentiere (Arachnida)
- Hauptartikel: die Ordnung der
Webspinnen (Araneae)
Literatur und Quellen
- Heiko Bellmann, Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Und Süßwasserkrebse, Asseln, Tausendfüßer, Kosmos, 2006 ISBN 3440107469
- Hans-Eckhard Gruner, Hans-Joachim Hannemann und Gerhard Hartwich, Urania Tierreich, 7 Bde., Wirbellose Tiere, Urania, Freiburg, 1994 ISBN 3332005022
- Dick Jones, Der Kosmos-Spinnenführer, Frankh, 1990 ISBN 3440061418
- Heiko Bellmann, Spinnen. Beobachten - Bestimmen, Naturbuch-Verlag, 1992 Weltbild Verlag GmbH, Augsburg ISBN 3-89440-064-1
- Stefan Heimer, Wunderbare Welt der Spinnen, Landbuch-Verlag, 1988, Landbuch-Verlag GmbH, Hannover, 1988 ISBN 3-7842-0382-0
- [1]↑ Platnick, Norman I. (2008): FAM. SICARIIDAE Keyserling, 1880: 267 [urn:lsid:amnh.org:spidersp:002730], version 9.0. American Museum of Natural History.