Medizinischer Blutegel
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Medizinischer Blutegel | |
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Systematik | |
Klasse: | Egel (Hirudinea) |
Unterklasse: | Euhirudinea |
Ordnung: | Arhynchobdellida |
Unterordnung: | Hirudiniformes |
Familie: | Hirudinidae |
Unterfamilie: | Hirudininae |
Gattung: | Hirudo |
Art: | Medizinischer Blutegel |
Wissenschaftlicher Name | |
Hirudo medicinalis | |
Linnaeus, 1758 | |
IUCN-Status | |
Near Threatened (NT) - IUCN
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Der Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) zählt innerhalb der Familie der Hirudinidae zur Gattung Hirudo. Im Englischen wird der Medizinische Blutegel Medicinal leech genannt.
Die Waldschule Cappenberg wählte den Medizinischen Blutegel zum Wirbellosen Tier des Jahres 2005.
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung
Aussehen und Maße
Der Medizinische Blutegel ist ein blutsaugender Ektoparasit und kann ausgestreckt eine Körperlänge von etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter erreichen. Der Rücken zeigt eine schwärzliche, bräunliche oder olivgrüne Färbung auf und ist mit sechs roten oder dunkelbraunen Längsbinden versehen. Auf dem Bauch sind zahlreiche schwärzlich gezeichnete Flecken zu erkennen. Der Körper selbst weist eine zylindrische dorsoventrale abgeflachte Form auf. Die Zahl der Segmente vom Kopflappen bis zum hinteren Saugnapf beträgt einheitlich 26, dieser selbst wird von sieben weiteren Segmenten gebildet, so dass sich die Gesamtzahl auf 33 beläuft. Von außen betrachtet, scheint die Zahl viel größer zu sein, doch entsprechen von den zahlreichen äußerlichen Ringeln stets mehrere einem echten Segment, bei dem Medizinischen Blutegel zum Beispiel fünf. Zusätzlich sind bei dem Medizinischen Blutegel fünf Paar Augen am vorderen Ende zu erkennen. Ferner besitzt der Medizinische Blutegel im Umkreis der Mundöffnung eine Haftscheibe. In der Mundhöhle befinden sich drei Kieferplatten mit randständig kleinen, scharfen Zähnen. Vor der hinteren Haftscheibe liegt der After auf der Körperoberseite. Der Mitteldarm ist vor allem mit seitlichen Blindsäcken ausgestattet. Sie fassen eine beträchtliche Menge Blut. Eine Anpassung daran, dass sich die Gelegenheit zum Blutsaugen meist nur in größeren Zeitabständen bietet. Die Leibeshöhle ist durch das Bindegewebe mehr oder weniger eingeengt und dient bei Rückbildung des Blutgefäßsystems an dessen Stelle als Raum für das Blut. Ein solcher blutgefüllter Leibeshöhlenrest umgibt auch das Bauchmark, dessen vordere und hintere Nervenknoten je zu einer die Haftscheiben versorgenden Nervenmasse vereinigt sind. In Leibeshöhlenreste öffnen sich auch die Trichter der Ausscheidungsorgane (Metanephridien), die in vielen Segmenten paarig auf der Bauchseite nach außen münden. Auch der Medizinische Blutegel ist wie alle Egel ein Zwitter und ist mit einem Paar Eierstöcken und mehreren Hodenpaaren ausgestattet. Das charakteristische Merkmal des Medizinischen Blutegels, das Clitellum (verdickte Region der Körperwand), ist nur während der Fortpflanzung zu sehen.
Lebensweise
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Unterarten
Verbreitung
folgt.
Ernährung
Zur Nahrungsaufnahme preßt der Medizinische Blutegel seine Kiefer auf die Haut des Opfers und schneidet wie mit Kreissägen ein. Die Wunde hat die Form eines dreistrahligen Sterns. Zugleich scheiden die zwischen den Kiefern mündenden Speicheldrüsen Hirudin ab, das die Gerinnung des Blutes verhindert. So saugt der Medizinische Blutegel etwa zehn bis fünfzehn Milliliter Blut, doch fließen auch nach seiner Ablösung noch etwa zwanzig bis fünfzig Milliliter aus der Wunde. Im Egeldarm wird das Blut durch Wasserentzug eingedickt und verdaut, wozu der Medizinische Blutegel etwa ein halbes Jahr benötigt. Besondere symbiontische Bakterien der Art Pseudomonas hirudinis verhindern die Fäulnis des gespeicherten Blutes. Sie sind es auch, die das Blut erstaunlich langsam abbauen. Diese überaus sparsame Nahrungszuteilung durch das Bakterium erlaubt dem Medizinischen Blutegel, mit einer einzigen Darmfüllung eineinhalb Jahre auszukommen. Aber selbst nach dieser langen Zeit braucht er noch nicht zu verhungern, falls er nicht gleich ein neues Opfer findet.
Fortpflanzung
folgt.
Gefährdung und Schutz
folgt.
Anhang
Literatur und Quellen
- Prof. Dr. Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Prof. Dr. Bernhard Grzimek, Prof. Dr. Otto Koehler, Prof. Dr. Otto Kraus, Prof. Dr. Bernhard Rensch, Prof. Dr. Peter Rietschel und Prof. Dr. Erich Thenius: Grzimeks Tierleben. Niedere Tiere. Erster Band. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG, München Oktober 1993. ISBN 3-423-05970-2