Myotis californicus
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Myotis californicus | |
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Systematik | |
Klasse: | Säugetiere (Mammalia) |
Unterklasse: | Lebendgebärende Säugetiere (Theria) |
Teilklasse: | Höhere Säugetiere (Eutheria) |
Ordnung: | ![]() |
Unterordnung: | Fledermäuse (Microchiroptera) |
Überfamilie: | Glattnasenartige (Vespertilionoidea) |
Familie: | Glattnasen (Vespertilionidae) |
Unterfamilie: | Eigentliche Glattnasen (Vespertilioninae) |
Gattung: | Mausohren (Myotis) |
Art: | Myotis californicus |
Wissenschaftlicher Name | |
Myotis californicus | |
(Audubon & Bachman, 1842) | |
IUCN-Status | |
Least Concern (LC)
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Myotis californicus zählt innerhalb der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae) zur Gattung der Mausohren (Myotis). Im Englischen wird diese Fledermaus California Myotis oder Californian Myotis genannt (Simpson, 1993).
Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung
Aussehen und Maße
Die Art erreicht eine Flügelspannweite von 242 mm, eine Flügeloberfläche von 83,2 m², eine Schwanzoberfläche von 15,4 m², eine Schädellänge von 12,0 bis 13,5 (12,9) mm und eine kraniale Tiefe von 4,2 bis 4,8 (4,4) mm. Das Fell ist dunkel kastanienbraun gefärbt. Lokal kann die Fellfärbung leicht variieren. Die osmotische Konzentration des Urins liegt zwischen 3.560 und 3.170 mosmol/kg. Je nach Jahreszeit liegt die Körpertemperatur zwischen 25 und 38,4°C bei einer Umgebungstemperatur von -5 bis 28,3°C. Ein Geschlechtsdimorphismus ist kaum erkennbar, Weibchen werden lediglich ein wenig größer als Männchen. Das Gebiss besteht aus 38 Zähnen, die zahnmedizinische Formel lautet i2/3, c1/1, p3/3, m3/3. Die Hinterfüße sind schmal und schlank (Simpson, 1993).
Lebensweise
In den Ruhephasen halten sich die Tiere in felsigen Strukturen, unter loser Rinde, gelegentlich auch in menschlichen Strukturen auf. Als nachtaktive Art geht Myotis californicus ausschließlich in der Nacht auf Beutefang, am Tage ruhen die Tiere. Der Beuteflug erfolgt für gewöhnlich in moderater Höhe von etwa 3 m. Über die allgemeine Lebensweise ist nur wenig bekannt (Simpson, 1993).
Unterarten
- Myotis californicus californicus - Audubon & Bachman, 1842
- Myotis californicus caurinus - Miller, 1897
- Myotis californicus mexicanus - Saussure, 1860
- Myotis californicus stephensi - Dalquest, 1946
Verbreitung und Lebensraum
Die Art ist im westlichen Nordamerika und in Mittelamerika vom südlichen Alaska bis nach Guatemala verbreitet. Im Einzelnen werden Areale in den USA, Kanada, Guatemala und Mexiko besiedelt. In den USA beschränken sich die Vorkommen auf die Bundesstaaten Alaska, Arizona, Kalifornien, Colorado, Idaho, Montana, Nevada, New Mexico, Oregon, Texas, Utah und Washington. Die Tiere besiedeln eine Vielzahl an Lebensräumen und sind auch in gestörten Habitaten anzutreffen. Besiedelt werden Trockenrasenflächen, bewaldete Regionen, semi-aride Wüstengebiete, feuchte Küstenwälder und Bergwälder (Simpson, 1993).
Ernährung
Myotis californicus ist hauptsächlich ein Insektenfresser. Insbesondere werden Fliegen (Brachycera), Zweiflügler (Diptera), Köcherfliegen (Trichoptera), nachtaktive Schmetterlinge (Lepidoptera) und Käfer (Coleoptera) erbeutet. Die Beutetiere werden im Flug gefangen, in der Regel in der Nähe oder über einem Gewässer. Die Ortung erfolgt im Nahbereich durch Echolokation (Simpson, 1993).
Fortpflanzung
Über das Fortpflanzungsverhalten ist nur wenig bekannt. Man geht davon aus, dass es im Herbst zur Paarung kommt. Die meisten Jungtiere werden zwischen Ende Juni oder Anfang Juli geboren. Die Jungtiere entwickeln sich sehr schnell und können bereits im Alter von 1 Monat fliegen. Die Lebenserwartung liegt bei rund 15 Jahren (Simpson, 1993).
Ökologie, Gefährdung und Schutz
Myotis californicus gehört heute noch nicht zu den bedrohten Arten. In der Roten Liste der IUCN wird die Art daher in der Kategorie LC, Least Concern, geführt. Möglicherweise stellen lokale Verluste von Lebensraum in der Zukunft eine Gefahr dar (IUCN, 2016).
Anhang
Siehe auch
- Hauptartikel: die Ordnung der
Fledertiere (Chiroptera)
Literatur und Quellen
- T. Simpson.: Myotis californicus. The American Society of Mammalogists, 1993
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World: v. 1 & 2. B&T, Auflage 6, 1999, (engl.) ISBN 0801857899
- Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder: Mammal Species of the World, a Taxonomic & Geographic Reference. J. Hopkins Uni. Press, 3rd ed., 2005 ISBN 0801882214
- David Macdonald: Die große Enzyklopädie der Säugetiere. Ullmann/Tandem ISBN 3833110066
- Hans Petzsch: Urania Tierreich, 7 Bde., Säugetiere. Urania, Stuttgart (1992) ISBN 3332004999
- Säugetiere. 700 Arten in ihren Lebensräumen. Dorling Kindersley, 2004. ISBN 383100580X