Pipistrellus bodenheimeri
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Pipistrellus bodenheimeri | |
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Systematik | |
Klasse: | Säugetiere (Mammalia) |
Unterklasse: | ![]() |
Ordnung: | ![]() |
Unterordnung: | Fledermäuse (Microchiroptera) |
Überfamilie: | Glattnasenartige (Vespertilionoidea) |
Familie: | Glattnasen (Vespertilionidae) |
Unterfamilie: | Eigentliche Glattnasen (Vespertilioninae) |
Gattung: | Zwergfledermäuse (Pipistrellus) |
Art: | Pipistrellus bodenheimeri |
Wissenschaftlicher Name | |
Pipistrellus bodenheimeri | |
Harrison, 1960 | |
IUCN-Status | |
Data Deficient (DD)
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Die Pipistrellus bodenheimeri zählt innerhalb der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae) zur Gattung der Zwergfledermäuse (Pipistrellus). Weitere Synonyme der Art sind Pipistrellus ariel, Hypsugo ariel (Thomas, 1904) und Hypsugo bodenheimeri. Die Art ist monotypisch, Unterarten sind demnach keine bekannt (Harrison, 1960) (vgl. Mayer et al, 2007).
Inhaltsverzeichnis |
Erkennung und Unterschiede
Pipistrellus bodenheimeri kann aufgrund der Zahnmorphologie und der Färbung des Uropatagium von sympatrischen Arten unterschieden werden. Das Uropatagium ist blasser gefärbt als die Flügelmembran. Dies ist beispielsweise bei Pipistrellus pipistrellus oder Pipistrellus savii nicht der Fall. Der erste obere Schneiderzahn ist bicuspid, ist also zweihöckrig. Bei P. kuhlii sind diese Schneidezähne einhöckrig (Riskin, 2001).
Beschreibung
Aussehen und Maße
Pipistrellus bodenheimeri erreicht eine Gesamtlänge von 59 bis 75 mm, eine Unterarmlänge von 26,2 bis 31,6 mm, eine Hinterfußlänge von 4,8 bis 7,0 mm, eine Schwanzlänge von 26 bis 37 mm, eine Ohrlänge von 8,0 bis 11,6 mm, eine Schädellänge von 10,8 bis 12,3 mm, eine Condylobasallänge von 10,3 bis 11,5 mm, eine Jochbeinbreite von 6,6 bis 7,3 mm, eine Hirnschädelbreite von 5,2 bis 5,9 mm, eine Kieferlänge von 7,3 bis 8,2 mm sowie ein Gewicht von 2,5 bis 2,9 g. Weibchen werden im Durchschnitt größer und schwerer als Männchen. Die Länge des Felles im Bereich des Oberkörpers und des Kopfes beträgt ca. 8,5 mm. Das Fell ist dorsal bräunlich bis schiefergrau gefärbt, distal wird die Fellfärbung deutlich heller. Die Membranen sind dunkelbraun. Bei subadulten Tieren ist das Fell insgesamt mehr gräulich gefärbt (Riskin, 2001).
Lebensweise
Pipistrellus bodenheimeri ist ganzjährig aktiv, jedoch sinkt die Aktivität in den Wintermonaten deutlich. Die Art ist hauptsächlich dämmerungsaktiv, seltener auch in der Nacht. Am Tage ruhen die Tiere in Felsspalten, Baumhöhlen oder an ähnlich geschützten Plätzen. Die Lautäußerungen erstrecken sich über den Frequenzbereich von 17 bis 71 Khz. Am intensivsten sind die Rufe bei 44 Khz (Riskin, 2001).
Verbreitung
Pipistrellus bodenheimeri kommt in einigen Regionen von Israel, Jordanien und Ägypten vor. Bei Sichtungen aus Jemen und Oman dürfte es sich um eine andere Art handeln. Fossile Funde der Art sind nicht bekannt. Pipistrellus bodenheimeri besiedelt aride Felsregionen und wüstenähnliche Habitate (Riskin, 2001).
Ernährung
Als opportunistischer Insektenfresser ernährt sich Pipistrellus bodenheimeri hauptsächlich von Schmetterlingen (Lepidoptera), Zweiflüglern (Diptera) und Käfer (Coleoptera). Zu einem kleinen Teil stehen auch
Spinnentiere (Arachnida), Hautflügler (Hymenoptera) und Schnabelkerfe (Hemiptera) auf der Speisekarte. Die Nahrungssuche und -aufnahme erfolgen hauptsächlich in der Dämmerung. Die Beutetiere werden durch Echoortung geortet (Riskin, 2001).
Fortpflanzung
Die Kernpaarungszeit von Pipistrellus bodenheimeri erstreckt sich über das Frühjahr und den Frühsommer, meist von Mai bis in den Juli hinein. Jedoch kann sich die Paarungszeit lokal auch über das ganze Jahr erstrecken. Daher kommt es zu 1 bis 2 Würfen pro Jahr. Weitere Erkenntnisse liegen für die Fortpflanzung nicht vor (Riskin, 2001).
Ökologie, Gefährdung und Schutz
Der Gefährdungsgrad von Pipistrellus bodenheimeri ist unklar. Die Art wird in der Roten Liste der IUCN daher in der Kategorie DD, Data Deficient, geführt. Die größte Gefahr geht für die Art von der Vernichtung der natürlichen Lebensräume und der intensiven Landwirtschaft aus (IUCN, 2013).
Anhang
Siehe auch
- Hauptartikel: die Ordnung der
Fledertiere (Chiroptera)
Literatur und Quellen
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World: v. 1 & 2. B&T, Auflage 6, 1999, (engl.) ISBN 0801857899
- Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder: Mammal Species of the World, a Taxonomic & Geographic Reference. J. Hopkins Uni. Press, 3rd ed., 2005 ISBN 0801882214
- David Macdonald: Die große Enzyklopädie der Säugetiere. Ullmann/Tandem ISBN 3833110066
- Hans Petzsch: Urania Tierreich, 7 Bde., Säugetiere. Urania, Stuttgart (1992) ISBN 3332004999
- Säugetiere. 700 Arten in ihren Lebensräumen. Dorling Kindersley, 2004. ISBN 383100580X